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Hohe Gäste bei der Jubiläumsveranstaltung des Hockey-Club Villingen (von links): HCV-Vorsitzender Joachim Oberecker, DHB-Präsidentin Carola Morgenstern-Meyer, Oberbürgermeister Jürgen Roth und HBW-Präsident Frank Lederbach. Foto: HC Villingen

 

Doppeltes Jubiläum in Villingen gefeiert

HC Villingen 50 Jahre / 100 Jahre Hockeysport in Villingen / Hochrangige Gäste

 

18.05.2022 - Zu Beginn der Goldenen Zwanziger eroberte der Krummstock Villingen. Hundert Jahre später stehen beim Hockey-Club Villingen große Feierlichkeiten ins Haus: Denn es wird nicht nur das 50-jährige Jubiläum des HCV gefeiert, sondern auch 100 Jahre Hockeysport in Villingen. Angesichts der Feierlichkeiten reisten vergangenen Samstag auch die höchsten Repräsentanten des deutschen Hockeysports in den Schwarzwald, um dem Verein zu gratulieren.

 

HCV-Vorsitzender Joachim Oberecker ließ in seiner Begrüßungsrede die Jahre seit der Vereinsgründung Revue passieren. Bei der Generalversammlung 1972 entschieden sich die damaligen Mitglieder der Hockeyabteilung des FC 08 Villingen, dem sie seit den 1920ern Jahren angehört hatten, sich fortan als Hockey-Club Villingen selbstständig zu machen. Und die Anfänge ohne Spielstätte waren nicht einfach. Vom Rasen- bis zum Clubhausbau waren die Mitglieder des HCV vor allem in den 1970ern in zahlreichen Arbeitseinsätzen gefragt. In teils mühsamer Handarbeit entstand aus einem Waldstück des ehemaligen französischen Militärgeländes der höchste Hockeyplatz in Deutschland. Dieser war Jahrzehnte die sportliche Heimat des Vereins.
Während immer mehr Clubs in der Zwischenzeit auf den schnelleren Kunstrasen umschwenkten, verpassten die Villinger Hockeyspieler mit ihrem Naturrasen von Jahr zu Jahr den sportlichen Anschluss an die Bestleistungen der 80er Jahre. Erst 2018, als einer der letzten Clubs in Baden-Württemberg, konnte der Spielbetrieb von Natur- auf Kunstrasen verlegt werden. Doch aller Umstände zum Trotz gab es auch Höhepunkte in den vergangenen Jahrzehnten. „Es macht mich stolz, dass wir in den letzten 20 Jahren die Mitgliederzahl von 160 auf 260 Mitglieder erhöhen konnten“, so Oberecker weiter. Vor allem der Jugendbereich mit seiner hohen Pflegeintensität ist hier stark auf das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder angewiesen. Und es trägt Früchte: „Es gelingt uns den Jugendbereich zu erhalten, obwohl Deutschlands erfolgreichste Mannschaftssportart in den Medien nicht stattfindet.“ Auch der Wegzug von Schulabgängern in entfernte Studienstädte macht der Nachwuchsarbeit des Clubs zu schaffen. „Wir sind nicht nur auf sportlichem, sondern auch auf gesellschaftlichem Terrain tätig und präsentieren uns als sympathischer, bodenständiger Verein als Teil von Villingen-Schwenningen.“

Abschließend dankte Oberecker seinen Vorgängern, der Stadt VS, den Verbänden sowie allen Sponsoren und Gönnern. Auch seine Vorstandskollegen und die vielen ehrenamtlichen Helfer fanden in seinen Dankesworten Platz, allen voran das Organisationsteam der Jubiläumsfeierlichkeiten um Michaela Klausmann-Reisinger, Christian Hauser, Julia Popko, Lucy Schwarz und Marc Hensel.

Der OB lobt soziale Kompetenz und Teamgeist, die DHB-Präsidentin das Engagement für Behindertenhockey und der HBW-Präsident das Herzblut

Oberbürgermeister Jürgen Roth lobte in seiner Ansprache, dass „der Hockey-Club Villingen einen wichtigen Beitrag zur sportlichen Vielfalt leiste“. Außerdem falle ihm immer wieder die soziale Kompetenz und der Teamgeist auf, der den Verein und seine Lebensart zu etwas Besonderem macht. Als ob es abgesprochen war, unterstrich der Jubiläumsfilm eindrücklich die Aussagen des Stadtoberhaupts. Vereinsmitglied Marc Hensel gelang es nämlich, die Eindrücke aus Vereinsgeschichte, Zeitzeugeninterviews und alten Filmaufnahmen einzufangen und zu einem Gesamtkunstwerkt zu verbinden, sodass dem ein oder anderen die Rührung in den Augen abzulesen war.
Auch die höchste Repräsentantin des Deutschen Hockey-Bundes, DHB-Präsidentin Carola Morgenstern-Meyer, zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Vereinsmitglieder, bevor sie auf die Dynamik umschwenkte, die sie vor allem in der Jugendarbeit des HCV wiedererkennen könne. Hier hob sie vor allem das Behindertenhockey, in Deutschland als „Special Hockey“ bekannt, hervor, das durch Thomas und Janina Gallmann auch beim HCV stattfindet. Sie ermunterte dazu, das Stellen von Spielerinnen und Spieler zur Teilnahme an der Special Olympic World Games 2023 in Berlin anzustreben.

Neben der DHB-Präsidentin ließ es sich Frank Lederbach, Präsident des Hockeyverbandes Baden-Württemberg (HBW), ebenfalls nicht nehmen, seine persönlichen Erinnerungen an den Villinger Verein zum Besten zu geben. Als aktiver Spieler selbst einmal im Schwarzwald zu Gast, gab er seine eigenen Erfahrungen auf dem Villinger Naturrasen zum Besten, die das Publikum zum Lachen brachte. Ihm war ganz besonders das Herzblut im Gedächtnis geblieben, das der HCV für ihn „ohne Ende“ ausstrahlt. Er lobte das Ehrenamt, das der Verein auch in Verbindung mit dem HBW seit vielen Jahren leistet. Für die Verdienste als Schiedsrichter, Unterstützer und über zwei Jahrzehnte aktiver Mitarbeit im Vorstand des HCV, ehrte Frank Lederbach im Anschluss den Vorsitzenden Joachim Oberecker mit der HBW-Ehrenmedaille in Silber.
Ottmar Heiler als Vertreter des Badischen Sportbund (BSB) hatte neben lobenden Worten für den Verein auch den Badischen Greif in Gold mit im Gepäck, der zukünftig im Clubhaus des Vereins seine Heimat finden wird.

Film und Vereinschronik zum Jubiläum

Der 20-minütige Jubiläumsfilm des Hockey-Clubs Villingen ist auf der Homepage des Vereins (hc-villingen.de) abrufbar. Die 130 Seiten starke Vereinschronik, die die Geschichte von 100 Jahren Hockey in Villingen und 50 Jahre Hockey-Club Villingen eindrücklich vereint, ist in der Buchhaltestelle VS, Brunnenstraße 10, für 25 Euro käuflich zu erwerben.

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28. März 2024
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